In diesem Jahr war es wieder soweit. Nach der durch die Covid19-Pandemie verursachten Reisebeschränkungen konnte unser Verein in diesem Jahr - nach 2015 und 2017 - wieder ein Haus spenden. Das Haus soll für Zifa Ademovic gebaut werden.
Zifa ist 69 Jahre alt. Sie verlor ihren Ehemann und 2 Söhne im Krieg. Seit 28 Jahren hat sie kein Zuhause. Im Sommer verbringt sie viel Zeit im Heimatdorf in der Ruine ihres Hauses. Übernachten muss sie immer bei Nachbarn oder Freunden, wo sie sich auch nicht mehr wirklich willkommen fühlt. Oder sie mietet sich im Winter ein Zimmer in Sarajevo. Ihr Bruder, Abid Hasanovic ist 66 und befindet sich in derselben Situation. Zifa möchte gerne ihren Bruder bei sich im Haus aufnehmen. Jetzt freuen sich beide darauf das eigene Grundstück hoch in den Bergen 15 km von Srebrenica wieder für die Eigenversorgung bestellen zu können.
Am 26.04.24 haben sich sieben Vereinsmitglieder unseres Vereins auf den Weg nach Srebenica gemacht, um zusammen mit Handwerkern vor Ort eine neue Bleibe für Zifa und ihren Bruder auf ihrem Grundstück in den Hügeln bei Srebenica zu bauen.
An der Baustellen vor Ort angekommen, hatten die einheimischen Handwerker das Holzskelett des Hauses bereits fertiggestellt.
Wir konnten uns also unmittelbar an die Verschalung, die Isolierung und den Innenausbau des Hauses machen. Hammer und Nägel waren in den nächsen Tagen unsere Welt. Tatkräftig unterstützt wurden wir vor Ort noch von drei jungen Männern aus Deutschland.
Wie heißt es so schön? Viele Hände, schnelles Ende. Und nach nur fünf Tagen Bauzeit war das haus fertig.
... und Charly konnte der tief berührten Zifa den Schlüssel zu ihrem neuen Zuhause überreichen
Spätestens als wir das Strahlen in den Gesichtern und die Dankbarkeit nach der Fertigstellung erleben durften, wusste jeder aus unserem Team was ihn angetrieben hat mitzuhelfen und dabei zu sein.
Wir haben auch in diesem Jahr wieder die Gedenkstätte in Potocari und das Memorial Center mit Informationen und Videos über das Massaker von Srebrenica besucht. Das Memorialcenter wurde
Nach den bewegenden Eindrücken braucht es einige Zeit, um wieder im hier und jetzt anzukommen. Besonders verstörend ist in diesem Zusammenhang, dass bis heute von einigen Leuten die Existenz des Massakers geleugnet wird und maßgebliche Akteure, von denen einige vom Internationalen Strafgerichtshof in den Haag verurteilt worden sind, von vielen verehrt werden.
Am Ende unseres Einsatzes sind sich alle einig, dass die Herzlichkeit und Gastfreundschaft, die uns entgegengebracht wurden uns ewig in Erinnerung bleiben wird.
Und unser Bemühen für eine bessere Welt geht weiter und wir freuen uns über jede Unterstützung ob als Spende oder durch aktives dazutun. Jeder kann Mitglied werden.