Spendenlauf am 21.07.2024
Zum 29. Mal jährte sich am 11. Juli der Tag an dem serbisch-bosniakische Truppen in Potocari/ Srebrenica über 8000 muslimische Jungen und Männer auf brutalste Weise hingerichtet haben.
Es war der größte Völkermord in Europa nach dem Holocaust. Im Mai dieses Jahres hat die UN-Vollversammlung den 11. Juli weltweit zum Gedenktag für Srebrenica erklärt.
Der Tag soll erstmals 2025 offiziell weltweit als „Tag der Reflexion und des Gedenkens“ begangen werden.
Am 21.07.2024 haben, wie in den letzten 13 Jahren mit unserem Gedächtnislauf ein Zeichen gesetzt.
*Für den Frieden und gegen das Vergessen, damit so etwas nie wieder passiert!*
Mit vielen kleinen und großen Aktionen konnten wir den Menschen in der Region Srebrenica schon helfen und Not lindern.
Gerade sind wir mit 10 Männern in Bosnien gewesen und haben einer Familie ein neues Zuhause auf dem eigenen Grund und Boden gebaut. Zusätzlich sind so neue Botschafter für unsere Ziele entstanden, denn jeder der bisher mit dabei war hat etwas besonderes erlebt.
Aber auch mit vielen kleinen Hilfen, wie z.B. Holz und Kinderkleidung für den Winter und die erste Ausstattung für den Schulbeginn, konnten wir helfen. Seit 2022 fördern wir das Projekt
„Die bessere Seite von Srebrenica - Entwicklung und Förderung eines gesunden Lebensstils bei Kindern und Jugendlichen in der Region“.
Für den Spendenlauf haben Spender und Sponsoren wieder 3000.- bereitgestellt, die wir erlaufen haben.
Vielen Dank an alle Spender und Spenderinnen, alle Helfer und Helferinnen und natürlich an alle, die mit ihrem sportlichen Einsatz zum Gelingen des Gedenklaufes beigetragen haben.
Gedenktag zum Massaker von Srebrenica
Gegen den Widerstand Serbiens hat die UN-Vollversammlung die Einführung eines Gedenktags zum Massaker von Srebrenica beschlossen. Künftig soll weltweit am 11. Juli an den Völkermord erinnert werden. Lies den gesammten Beitrag der TAGESSCHAU vom 23.05.2024 hier:
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/un-gedenktag-srebrenica-100.html
Ein Haus für Zifa 2
In diesem Jahr war es wieder soweit. Nach der durch die Covid19-Pandemie verursachten Reisebeschränkungen konnte unser Verein in diesem Jahr - nach 2015 und 2017 - wieder ein Haus spenden. Das Haus soll für Zifa Ademovic gebaut werden.
Zifa ist 69 Jahre alt. Sie verlor ihren Ehemann und 2 Söhne im Krieg. Seit 28 Jahren hat sie kein Zuhause. Im Sommer verbringt sie viel Zeit im Heimatdorf in der Ruine ihres Hauses. Übernachten muss sie immer bei Nachbarn oder Freunden, wo sie sich auch nicht mehr wirklich willkommen fühlt. Oder sie mietet sich im Winter ein Zimmer in Sarajevo. Ihr Bruder, Abid Hasanovic ist 66 und befindet sich in derselben Situation. Zifa möchte gerne ihren Bruder bei sich im Haus aufnehmen. Jetzt freuen sich beide darauf das eigene Grundstück hoch in den Bergen 15 km von Srebrenica wieder für die Eigenversorgung bestellen zu können.
Am 26.04.24 haben sich sieben Vereinsmitglieder unseres Vereins auf den Weg nach Srebenica gemacht, um zusammen mit Handwerkern vor Ort eine neue Bleibe für Zifa und ihren Bruder auf ihrem Grundstück in den Hügeln bei Srebenica zu bauen.
An der Baustellen vor Ort angekommen, hatten die einheimischen Handwerker das Holzskelett des Hauses bereits fertiggestellt.
Wir konnten uns also unmittelbar an die Verschalung, die Isolierung und den Innenausbau des Hauses machen. Hammer und Nägel waren in den nächsen Tagen unsere Welt. Tatkräftig unterstützt wurden wir vor Ort noch von drei jungen Männern aus Deutschland.
Wie heißt es so schön? Viele Hände, schnelles Ende. Und nach nur fünf Tagen Bauzeit war das haus fertig.
... und Charly konnte der tief berührten Zifa den Schlüssel zu ihrem neuen Zuhause überreichen
Spätestens als wir das Strahlen in den Gesichtern und die Dankbarkeit nach der Fertigstellung erleben durften, wusste jeder aus unserem Team was ihn angetrieben hat mitzuhelfen und dabei zu sein.
Wir haben auch in diesem Jahr wieder die Gedenkstätte in Potocari und das Memorial Center mit Informationen und Videos über das Massaker von Srebrenica besucht. Das Memorialcenter wurde
Nach den bewegenden Eindrücken braucht es einige Zeit, um wieder im hier und jetzt anzukommen. Besonders verstörend ist in diesem Zusammenhang, dass bis heute von einigen Leuten die Existenz des Massakers geleugnet wird und maßgebliche Akteure, von denen einige vom Internationalen Strafgerichtshof in den Haag verurteilt worden sind, von vielen verehrt werden.
Am Ende unseres Einsatzes sind sich alle einig, dass die Herzlichkeit und Gastfreundschaft, die uns entgegengebracht wurden uns ewig in Erinnerung bleiben wird.
Und unser Bemühen für eine bessere Welt geht weiter und wir freuen uns über jede Unterstützung ob als Spende oder durch aktives dazutun. Jeder kann Mitglied werden.
Aachener Friedenspreis 2024
In diesem Jahr wird zusammen mit weiteren Organisationen die Youth Initiative for Human Rights (YIHR) mit dem Aachener Friedenpreis ausgezeichnet. Die YIHR ist ein regionales Netzwerk welches in Serbien, Kroatien, Montenegro, Bosnien und Herzegowina und dem Kosovo arbeitet. Gegründet in 2003 möchte es die Teilhabe junger Menschen an der Demokratisierung der Region fördern. Die Begründung des Aachener Friedenspreis e. V. zur Preisverleihung findet ihr hier:
https://www.aachener-friedenspreis.de/yihr-youth-initiative-for-human-rights/
Projektvisite in Srebenica
In den vergangenen drei Jahren war aufgrund der COVID19-Pandemie ein Besuch unserer abgeschlossenen Projekte nicht möglich. Nachdem sich die Situation in diesem Jahr deutlich entspannt hat, stand einem Besuch unserer Hausbauprojekte aus 2015 und 2017 nun nichts mehr im Wege. So machten sich Charly und Theo vor ein paar Wochen auf den Weg nach Srebrenica um sich ein Bild vom aktuellen Zustand zu machen.
Leider mussten sie feststellen, dass sich der Zustand des von uns in 2015 errichtete Haus seit unserer letzen Inspektion in 2017 deutlich verschlechtert hat:
Ein ganz anderes Bild bot sich den Beiden an unserem Hausbauprojekt aus 2017. Das Haus hat in Eigenregie der neuen Besitzer eine zusätzlichen isolierende Hülle bekommen. Im im EG wurde ein weiterer Raum angebaut und der Dachboden ausgebaut:
Das Haus war fast nicht wiederzuerkennen, und das im absolut positiven Sinne. Der sehr gute Eindruck setzte sich auch im Innern des Hause fort:
Fazit
Es macht unbedingt Sinn, die abgeschlossenen Projekte nach einiger Zeit erneut zu besuchen. Auch um den neuen Besitzern zu zeigen, dass von den Spendern nach wir vor ein großes Interesse an den Projekten und dem Schicksal der Bewohner besteht.